Aus Peru erreichen uns sehr besorgniserregende Nachrichten:
Durch die rigorose Ausgangssperre haben in Lima Zehntausende Menschen ihre Arbeit auf der Straße, auf kleinen Märkten etc. verloren – ohne Ersparnisse stehen sie vor dem Nichts, verlieren ihr Dach über dem Kopf und den Lebensunterhalt. Da der öffentliche Verkehr so gut wie lahmgelegt ist, können sie nicht in ihre Heimatregionen zurück, wo sie auf die Unterstützung durch die Familie zählen könnten. Aus lauter Verzweiflung haben sich Tausende zu Fuß auf den großen Ausfallstraßen der Hauptstadt auf den viel zu weiten Weg Richtung Heimat gemacht – ein gefährliches und aussichtsloses Unterfangen, ohne Nahrung, ohne Obdach, immer in Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken. Die Bemühungen der Regierung, Lösungen für diese humanitäre Katastrophe zu finden, stecken noch in den Anfängen!
In Cajamarca ist das öffentliche Leben fast zum Stillstand gekommen – Kinder, Jugendliche und Menschen ab 60 Jahren dürfen das Haus gar nicht verlassen. Aus jedem Haushalt darf nur 1 Person für notwendige Besorgungen rausgehen, Lebensmittel sind rationiert, um Hamsterkäufe zu verhindern. Auch in Porcón ist die Lage für die ärmsten Familien schwierig, wie P. Alex in seiner Mail vom 12. Mai schreibt:
Eva, liebe Freundin,
danke, dass du meine Kondolenzbotschaft an die Familie unseres geschätzten Freundes Siegfried weitergegeben hast – in Gedanken und Gebet bin ich euch allen bei der Feier des Requiems und der Beerdigung ganz nahe.
Du fragst nach Kontakt mit den Frauen in den refectorios: ja, aber leider nur per Handy – eine andere Möglichkeit gibt es derzeit nicht, denn sowohl die Polizei als auch die Rondas campesinas kontrollieren uns sehr streng – wir können überhaupt keine Besuche oder Versammlungen machen. Die Lebensmittel haben wir zuletzt im März verteilt, für den April war es schon nicht mehr möglich, einzukaufen. Die Läden dürfen uns keine größeren Mengen mehr verkaufen wie sonst üblich, jede Familie bekommt nur ein paar Kilo Reis oder so. Es ist ja in Cajamarca und auch in anderen Provinzen so, dass fast alles zum Erliegen gekommen ist, und die Menschen sind bis heute mehrheitlich zuhause und halten sich an die Quarantäne (= Ausgangssperre).
Die Frauen aus den refectorios berichten mir, dass wir abwarten müssen, bis diese ganze Situation sich wieder verändert. Solange versuchen sie, mit dem, was sie selber ernten können und ein paar Grundnahrungsmitteln, die sie im Vorrat haben, zurechtzukommen. Sie wollen auf jeden Fall abwarten, denn sie haben Angst sich anzustecken, wenn sie nach Cajamarca zum Einkaufen gehen würden.
Die Verwaltung von Cajamarca und die peruanische Regierung haben besonders arme Familien ausgewählt und ihnen mit Lebensmittelspenden (jeweils ein paar Kilo Reis, Zucker, Öl, Thunfisch, Milch) oder mit einer Einmalzahlung von 750 Soles (ca. 200 Euro) geholfen, aber diese Hilfe kommt nicht unbedingt bei den wirklich Bedürftigsten an – es gibt viele Unregelmäßigkeiten in dieser Aktion (gemeint ist z.B. Korruption, A.d.Ü.)
Caritas hat auch Lebensmittel verteilt an arme Familien – aber es gibt so viele davon in und um Cajamarca, dass es nirgends hinreicht. Auch über die Schulen und Kindergärten werden Lebensmittel an arme Familien ausgegeben, das hilft ihnen auch ein Stückchen weiter, aber insgesamt ist es eine „schwierige Situation für alle“, ufff!!
Nun hat die Regierung die Ausgangssperre nochmals verlängert bis zum 24. Mai – am Anfang sagten sie, nur für 2 Wochen, dann nochmal 2 Wochen, jetzt wieder....es gibt keine Alternative, und in einigen Regionen an der Küste und im Urwald geht es den Menschen noch viel schlechter.
Es bleibt uns derzeit wirklich nichts anderes übrig, als von einem Tag zum andern zu leben.
Mit Doña Binda bin ich im permanenten Kontakt, auch mit den Mitgliedern des Kirchengemeinderats tausche ich mich aus, Gedanken, Nachrichten, Grüße etc. – alle sind immer zuhause derzeit. Auch ich bin derzeit immer im Haus meiner Familie in Cajamarca, hier habe ich die derzeit so notwendige Internetverbindung mit den Lehrern und Schülern.
In den letzten Tagen gibt es verstärkte Kontrollen von Polizei, Militär und Rondas – es ist sehr, sehr schwierig, irgendwohin zu gehen. Hoffentlich ist das alles wenigstens zum Wohl aller!
Hoffentlich kannst du das alles überhaupt verstehen, was ich dir da schreibe. Glaub mir, den ganzen Tag mit dieser modernen (Kommunikations-) Technologie umzugehen, ist echt stressig für mich! Es sind so viele Dinge, die derzeit im Internet zu tun sind: Kontakt mit dem Colegio, den Lehrern und Schülern, Arbeitsaufträgen für die Schüler, Anrufe, Whatsapp, Facebook Nachrichten und Zoom Konferenzen usw. usw.
Ich umarme dich ganz fest, grüße alle Freunde von mir
In großer Zuneigung und Wertschätzung
Alex
Ganz herzlich begrüße ich Sie auf der Homepage der Katholischen Kirchengemeinde in Tettnang.
Hier können Sie unsere Gemeinde und unsere liturgischen, pastoralen und caritativen Angebote näher kennen lernen, sowie sich über unsere Kirchen und Kapellen informieren.
Ihr Pfarrer Hermann Riedle
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